Freundeskreis Historische Kegelbahn Weildorf e.V.

Früher Biergarten - heute Dorfplatz

Wie die Kegelbahn so diente der ehemaligen Weildorfer Brauerei ihr Biergarten als besondere Attraktion, aber auch als Treffpunkt für Veranstaltungen. Insbesondere mit dem Besitzerwechsel der Brauerei 1899, mit dem Alois Sporer die Modernisierung von Gasthaus und Brauerei vorantrieb, wurde auch der Biergarten in die Neuausrichtung eingebunden. Bereits im Sommer des gleichen Jahres wurde der Biergarten zum Veranstaltungsort für ein Militärkonzert. Der Bote vom Salemertal schwärmte von dieser Veranstaltung und dem „schattigen Garten der Sporer’schen Brauerei“. Später erfreuten die Musiker des noch jungen Weildorfer Musikvereins die Bevölkerung mit ihren Sommerkonzerten ebenfalls im „Adler-Garten“. Berthold Habisreuther, einer der Musiker der ersten Stunde, erzählte: „Der Untergrund war mit seiner Unebenheit und den Baumwurzeln nicht ideal für die Musikkapelle, weshalb man sich eine Bühne aus Schalungsmaterial – bereitgestellt vom aktiven Vereinskollegen und Inhaber des Maurergeschäftes Anton Ziegler – für die Musik baute“. Diese Bühne befand sich an der südlichen Grenze zum Anwesen Josef und Pia Schulz. Für das Publikum war bis zum Hangenbach „g’schtuelet“. Bewirtet wurde aus der Kegelbahn heraus.

Als 1952 das 25-jährige Vereinsjubiläum des Weildorfer Musikvereins gefeiert wurde, führte der örtliche Kirchenchor als Beitrag zum Festprogramm Schillers „Wilhelm Tell“ auf. Eigens dazu wurde über dem Hangenbach eine Bühne gebaut. Der Adlergarten diente als „Publikumsraum“ und nach bzw. vor der Vorstellung als „Schankraum“. Bedient wurde aus der Kegelbahn heraus.

 

1972 wich man aus Platz- und Organisationsgründen mit dem ersten „Sommerfest“ in die „Ziegler-Halle“ aus (heute Kugler GmbH Feinmechanik + Optik) und veranstaltete dort bis 1978 jährlich das Sommerfest sowie 1975 und 1976 jeweils ein Weinfest.

1979 kehrte diese Musikveranstaltung in den Ortsetter zurück und erhielt erstmals den Namen „Weildorfer Gassenfest“, welches auf dem Anwesen Klotz bis einschließlich 2010 gefeiert wurde. Mit der Fertigstellung des neuen Dorfplatzes rund um die restaurierte Historische Kegelbahn kehrte das Weildorfer Gassenfest 2011 zu seiner Wiege zurück.

Oskar Blaser als Wilhelm Tell und Christa Huber als Tells Sohn

Die Dorfgemeinschaft schätzt diesen lauschigen Platz mit seinen Kastanien und einer weit über 100 Jahre alten Esche, die sich beinahe an die Kegelbahn anschmiegt. So findet beispielsweise inzwischen in diesem besonderen Ambiente nach kirchlichen Trauungen nicht selten für Hochzeitsgäste der Sektempfang statt, bevor die offiziellen Hochzeitsfeierlichkeiten beginnen. Auch die Vereine nutzen gerne diese Örtlichkeit für ihre Veranstaltungen, allen voran der Freundeskreis Historische Kegelbahn Weildorf, in dessen Vereinssatzung die Pflege und die kulturelle Belebung von Dorfplatz und Kegelbahn als Aufgabe festgeschrieben sind.

Freundeskreis Historische Kegelbahn Weildorf